Weiter zum Dokument

Gedichtanalyse „Städter“

Gedichtanalyse
Fach

Deutsch

62 Dokumente
Studierenden haben 62 Dokumente in diesem Kurs geteilt
AbschlussKlassenstufe

Gymnasium

9
Akademisches Jahr: 2021/2022
Hochgeladen von:
Anonymer Student
Dieses Dokument wurde von einer bzw. einem Studierenden hochgeladen, die/der wie du beschlossen hat, anonym zu bleiben.
Justus-Liebig-Schule (Darmstadt)

Kommentare

Bitte logge dich ein oder registriere dich, um Kommentare zu posten.

Text Vorschau

Gedichtanalyse: St‰dter

Das Gedicht „Städter“ von Alfred Wolfenstein, das im Jahr 1914 verˆffentlicht w ̧rde, handelt von der Einsamkeit in der Groflstadt im fr ̧hen Teil des 20 Jahrhunderts, der zum Leser durch ein lyrisches-Ich vermittelt wird.

Das Gedicht von Alfred Wolfenstein, ist ein Sonett, da es insgesamt aus 4 Strophen besteht, die zwei Quartetten und Terzetten umfassen. Auflerdem haben die Quartette, den umarmender Reim als vorherrschendes Reimschema, w‰hrend die Terzette ein gemischtes Reimschema aus Paarreimen und Umarmenden Reimen vorweisen. Das Reimschema l‰sst sich auch auf das Thema des Gedichtes beziehen: Auf einer Seite weist Das regelm‰flige Reimschema in den ersten zwei Strophen darauf an, dass die Stadt „am Anfang“ des Tages, das heiflt morgens ordin‰r und gleich ist. Auf der anderen Seite stellt das unregelm‰flige und unerkennbare Reimschema, die Ungewissheit und das Verkehrschaos in der Nacht dar. Als N‰chstes, besitzt das Sonett eine Inhaltliche Z‰sur, die durch das ƒndern der Sprechweise des lyrisches-Ich in der dritten Strophe klar wird. Aus dem Grund, dass das lyrische-Ich in den ersten zwei Strophen in der dritten Form spricht und in der dritten Strophe anf‰ngt in der ersten- Form zu erz‰hlen, ist da eine klare Z‰sur zwischen den ersten Zwei und letzten zwei Strophen. Weiterhin bleibt das f ̧nf-hebiger Troch‰us als ein konstantes Metrum w‰hrend dem Gedicht vorhanden. Das Singulare Metrum, weist auf einen anderen Aspekt der Groflstadt hin: Die Einseitigkeit. Obwohl das Leben eines Groflstadt Bewohners sehr aktiv und voll mit Adrenalin ist, kann das f ̧r viele schnell einseitig und anstrengend sein.

Die erste Strophe, spricht das lyrische-Ich ̧ber den Platzmangel in der Groflstadt und wie die H‰user sehr nah aneinander sind, und was die Straflen zur schrumpfen bringt (vgl. Vers 3,4 „..., dass die Straflen Grau geschwollen wie Gew ̧rgt sehn.“) Dieser personifizierte Vergleich macht es deutlich, dass dem lyrischen-Ich die Lebensbedingungen und die Situation in der Stadt nicht gef‰llt. Das ist an der Nutzung der Farbe Grau (vgl. Vers 4), als Symbol deutlich gemacht. Die Farbe Grau steht f ̧r Einseitigkeit, Trauer und Farblosigkeit, was in diesem Fall mit dem Leben der Personen in der Groflstadt zu identifizieren ist. Zusammen mit Grau benutzt er auch das Wort „geschwollen“, dass ein metaphorisch abwertender Begriff ist. Mit geschwollen mˆchte das lyrische-Ich darauf hinweisen, dass die Straßen mehrmals „geschlagen“ und „verletzt“ worden sind und dass sie gerade „verwundet“ sind und nicht einer guten Lage ist. Auf die Realit‰t bezogen bedeutet, dass die Straflen ̧berstrapaziert und fast am zusammen brechen sind (vgl. V „geschwollen wie Gewürgte“). Auflerdem beschreibt das lyrische-Ich die nahe Entfernung der Fenster mit einem Vergleich im Vers 1 („dicht wie Löcher eines Siebes stehen“), der es deutlich machen soll, dass die H‰user sehr klein und verklemmt sind. Diese Aussage zu verst‰rken, beschreibt das lyrische-Ich wie die Häuser „sich dr‰ngend fassen. (vgl. V). Dieses stellt wiederum das monotone Leben und ein unheimliches Gef ̧hl von dem Einbrechen in die Privatsph‰re dar. Dar ̧ber hinaus wirkt die hypotaktische Schreibweise, die in den zweiten und dritten Vers zu finden ist, unsicher und unordentlich. Das wiederrum auf noch eine Eigenschaft der Stadt hinweist: Das Chaos und das fehlende Gef ̧hl von Sicherheit und Gewissheit, die der Mittelst‰ndler immer erleben muss.

In der zweiten Strophe werden die Themen von dem Drang im Alltag leben und die fehlenden Beziehungen und Verbindungen zwischen den B ̧rgern der Stadt. Zuerst wird die ̧berf ̧llte Straflenbahn, durch eine Personifikation beschrieben (vgl.V „ineinander dicht hineingehakt“). Im folgenden Vers wird durch eine Metapher es deutlich gemacht, dass die Personen wie „fassaden“ (vgl. V) in den Trams sitzen. Das soll darstellen, dass obwohl da eine grofle Menge von Menschen in der Straflenbahn sich befinden, schauen sie sich wie zwei W‰nde an: Kalt und emotionslos. In dieser

Strophe wird es klar, dass die Menschen, wie die Stadt selbst, oberfl‰chlich geworden sind. Den Menschen fehlt ihre Privatsph‰re und sind durch das Fehlen von ihr erschˆpft. Sie suchen aber trotzdem nach der W‰rme und Affektion (vgl. V „ihre Blicken baden“), finden es aber es aber nicht (vgl „ohne Scheu befragt“).

Wie es bei Sonetten h‰ufig stattfindet, ‰ndert sich das Hauptthema des Gedichtes in den letzten zwei Terzetten. Zuerst ‰ndert sich der Schauplatz von der Stadt, zu die H‰user der Menschen in der Stadt. Des Weiteren spricht das lyrische-Ich aus der Ich perspektive, als das Thema ihm auch betreffen wurde. Er beschreibt durch den Gebrauch von Vergleichen und eine Hyperbel, wie das Zuhause kein Ort des R ̧ckzugs mehr ist und man auch da keine Privatsph‰re hat. Aus dem Grunde, dass die W‰nde „dünn wie Haut“ (vgl. V) sind und sogar die Gedanken zum „Gegrˆhle „(vgl.V) oder Laut werden (Hyberbel). In der letzten Strophe stellt das lyrische-Ich anhand eines klimaxisches Metapher es fest, dass die Menschen in eine isolierte „Höhle“ (vgl.V) wohnen, aus dem sie nie ausbrechen werden kˆnnen, da sie („dick verschlossen“= Klimax) ist. Damit ist gemeint, dass ein Auszug aus der Stadt keine Option ist, da sie sonst keine Quelle von Geld h‰tten. Weiterf ̧hrend sagt er es auch, dass der Mensch in der „Höhle“ oder die Stadt von niemand gek ̧mmert sind „Ganz unanger ̧hrt und angeschaut“ (vgl.V) und sie immer allein sein werden. Das Thema der Einsamkeit wieder zu erheben, endet das Gedicht mit dem Wort „alleine“ (vgl.V).

Das Gedicht von Wolfenstein, stellt einige abgedeckte Aspekte der Groflstadt, die nur ein Groflstadt Bewohner betreffen und niemand anderes. Themen wie Einsamkeit, Chaos, der Mangel an eine Privatsph‰re, Emotionslosigkeit und Isolation, stellen das schwierige und einseitige Leben, durch den groflen Gebrauch von Enjambements und rhetorische/bildliche Mittel vor. Das Thema von Isolation aber wird auch durch eine interessante Methode dargestellt: Das Gedicht f‰ngt mit dem Wort „Dicht“ an und endet mit dem Wort „allein“. Das zeigt, dass die Stadt auf der Oberfläche sehr dicht und voll aussieht, wenn man aber in die Tiefe schaut, erkennt man ihre echten Farben. Je tiefer man geht, desto mehr Geheimnisse oder Wahrheiten man ̧ber die Stadt mitbekommt. Am tiefsten ist die Wahrheit ̧ber das Alleinsein, da sie die unvorstellbarste vor allem ist und dem Menschen am meisten betrifft. Zu diesem kann man auch das Titel des Gedichtes verkn ̧pfen. Mit „Städter“ wird die plural Form von „Stadt“ angewendet, um ein Gef ̧hl von Verallgemeinung aufzubringen. Damit stellt das lyrische-Ich fest das alle St‰dte so sind wie er sie in dem Gedicht beschreibt.

War dieses Dokument hilfreich?

Gedichtanalyse „Städter“

Fach: Deutsch

62 Dokumente
Studierenden haben 62 Dokumente in diesem Kurs geteilt
AbschlussKlassenstufe:

Gymnasium

9
War dieses Dokument hilfreich?
Gedichtanalyse: Städter
Das Gedicht „Städter“ von Alfred Wolfenstein, das im Jahr 1914 veröffentlicht würde, handelt von der
Einsamkeit in der Großstadt im frühen Teil des 20 Jahrhunderts, der zum Leser durch ein lyrisches-Ich
vermittelt wird.
Das Gedicht von Alfred Wolfenstein, ist ein Sonett, da es insgesamt aus 4 Strophen besteht, die zwei
Quartetten und Terzetten umfassen. Außerdem haben die Quartette, den umarmender Reim als
vorherrschendes Reimschema, während die Terzette ein gemischtes Reimschema aus Paarreimen und
Umarmenden Reimen vorweisen. Das Reimschema lässt sich auch auf das Thema des Gedichtes
beziehen: Auf einer Seite weist Das regelmäßige Reimschema in den ersten zwei Strophen darauf an,
dass die Stadt am Anfang“ des Tages, das heißt morgens ordinär und gleich ist. Auf der anderen Seite
stellt das unregelmäßige und unerkennbare Reimschema, die Ungewissheit und das Verkehrschaos in
der Nacht dar. Als Nächstes, besitzt das Sonett eine Inhaltliche Zäsur, die durch das Ändern der
Sprechweise des lyrisches-Ich in der dritten Strophe klar wird. Aus dem Grund, dass das lyrische-Ich in
den ersten zwei Strophen in der dritten Form spricht und in der dritten Strophe anfängt in der ersten-
Form zu erzählen, ist da eine klare Zäsur zwischen den ersten Zwei und letzten zwei Strophen.
Weiterhin bleibt das fünf-hebiger Trochäus als ein konstantes Metrum während dem Gedicht
vorhanden. Das Singulare Metrum, weist auf einen anderen Aspekt der Großstadt hin: Die
Einseitigkeit. Obwohl das Leben eines Großstadt Bewohners sehr aktiv und voll mit Adrenalin ist, kann
das für viele schnell einseitig und anstrengend sein.
Die erste Strophe, spricht das lyrische-Ich über den Platzmangel in der Großstadt und wie die Häuser
sehr nah aneinander sind, und was die Straßen zur schrumpfen bringt (vgl. Vers 3,4 „…, dass die
Straßen Grau geschwollen wie Gewürgt sehn.“) Dieser personifizierte Vergleich macht es deutlich,
dass dem lyrischen-Ich die Lebensbedingungen und die Situation in der Stadt nicht gefällt. Das ist an
der Nutzung der Farbe Grau (vgl. Vers 4), als Symbol deutlich gemacht. Die Farbe Grau steht für
Einseitigkeit, Trauer und Farblosigkeit, was in diesem Fall mit dem Leben der Personen in der
Großstadt zu identifizieren ist. Zusammen mit Grau benutzt er auch das Wort „geschwollen“, dass ein
metaphorisch abwertender Begriff ist. Mit geschwollen möchte das lyrische-Ich darauf hinweisen,
dass die Straßen mehrmals „geschlagen“ und „verletzt“ worden sind und dass sie gerade „verwundet
sind und nicht einer guten Lage ist. Auf die Realität bezogen bedeutet, dass die Straßen
überstrapaziert und fast am zusammen brechen sind (vgl. V.4 „geschwollen wie Gewürgte“).
Außerdem beschreibt das lyrische-Ich die nahe Entfernung der Fenster mit einem Vergleich im Vers 1
(„dicht wie Löcher eines Siebes stehen“), der es deutlich machen soll, dass die Häuser sehr klein und
verklemmt sind. Diese Aussage zu verstärken, beschreibt das lyrische-Ich wie die Häuser „sich
drängend fassen. (vgl. V.2). Dieses stellt wiederum das monotone Leben und ein unheimliches Gefühl
von dem Einbrechen in die Privatsphäre dar. Darüber hinaus wirkt die hypotaktische Schreibweise, die
in den zweiten und dritten Vers zu finden ist, unsicher und unordentlich. Das wiederrum auf noch eine
Eigenschaft der Stadt hinweist: Das Chaos und das fehlende Gefühl von Sicherheit und Gewissheit, die
der Mittelständler immer erleben muss.
In der zweiten Strophe werden die Themen von dem Drang im Alltag leben und die fehlenden
Beziehungen und Verbindungen zwischen den Bürgern der Stadt. Zuerst wird die überfüllte
Straßenbahn, durch eine Personifikation beschrieben (vgl.V.5 „ineinander dicht hineingehakt“). Im
folgenden Vers wird durch eine Metapher es deutlich gemacht, dass die Personen wie „fassaden“ (vgl.
V.6) in den Trams sitzen. Das soll darstellen, dass obwohl da eine große Menge von Menschen in der
Straßenbahn sich befinden, schauen sie sich wie zwei Wände an: Kalt und emotionslos. In dieser